FußballSempf zum Glubb

Damit war nicht zu rechnen

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Montag, 12.08.24 – 1.FC Nürnberg – FC Schalke 04 . 3:1 (0:1)

Damit konnte man ja nun wirklich nicht rechnen. Zum ersten Mal seit 2013 und zum allerersten Mal überhaupt in der zweiten Liga schlägt der Glubb unsere Fanfreude aus Gelsenkirchen. Damit konnte man vor dem Spiel nicht unbedingt rechnen und zur Halbzeit schon mal gar nicht. Zwar hatte es gerade die gelb-rote Karte für den Schalker Ron Schallenberg gegeben, doch eben genau wie in Karlsruhe ein Gegentor zur absoluten Unzeit. Mit Abpfiff der ersten Halbzeit lagen die »Expected Goals« für den FCN bei exakt Null. Schlechter kannst du eine erste Halbzeit – zumindest in Richtung gegnerisches Tor – nicht abschließen.

Also wurde unser Trainer nach eigenen Aussagen in der Halbzeitpause etwas lauter und nahm zwei Spielerwechsel vor. Valentini ersetzte den angeschlagenen Soares und Forkel durfte vorne für Okunuki rein. Und tatsächlich ließ die Wirkung nicht lange auf sich warten. Der eingewechselte Valentini flankte präzise wie im Training und Schleimer hatte den Kopf an der richtigen Stelle. Spätestens als Casper Jander in der 56. Minute dann das 2:1 erzielte, wusste man als Clubfan: Ok, der völlig unberechtigte Platzverweis von Schallenberg hat bei unseren Schalker Freunden tatsächlich etwas bewirkt.

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Und da man das unter Freunden halt so macht, revanchiert man sich dann eben. Nur elf Minuten nach seinem Führungstreffer wurde Jander mit der gelb-roten Karte frühzeitig duschen geschickt. Der Ex-Schalker, der aus Duisburg kam, brachte die Knappen damit noch einmal ins Spiel. Und der Glubb kann froh sein, dass in dieser Phase kein Ball den Weg ins Nürnberger Tor gefunden hatte. Ansonsten hätte es nämlich sehr wahrscheinlich ein Deja-vu in Richtung Karlsruhe gegeben. Geführt und doch verloren.

Wäre dies im zweiten Spiel der Saison zum zweiten Mal passiert, es hätte schon wieder Diskussionen gegeben. Doch siehe da: Miroslav Klose wechselt den aus Dortmund gekommenen Rafael Lubach ein und aus alter Ruhrpott-Derby-Verbundenheit macht der Kerl aus einem Abpraller von Schalke-Keeper Heekeren das 3:1 für dem Glubb. Partie gegessen, jetzt Sieg nach Hause schaukeln.

Und das taten sie dann tatsächlich auch und die Frage blieb: Wie sehr hat der Schiedsrichter – mit seiner Fehlentscheidung und dem Platzverweis für Schallenberg – ins Spiel eingegriffen und dieses vielleicht sogar entschieden?! Unter’m Strich bleibt das dann jedoch müßig, denn unsere Schalker Freunde haben natürlich auch schon den ein oder anderen glücklichen Sieg gegen uns eingefahren und nicht selten mussten wir auf Nürnberger Seite einsehen, dass es eben eine Fanfreundschaft und keine Vereinsfreundschaft ist.

Betont sei daher an dieser Stelle: Liebe Schalker Freunde, überlegt Euch mal, was in Nürnberg schon wieder los gewesen wäre, wenn wir nach zwei Spielen noch ohne Punkt dagestanden hätten?! Weltmeister auf der Trainerbank hin oder her – wenn dann das Spiel in Darmstadt noch schief geht, sind die fränkischen Pessimisten aber sofort wieder ganz vorne mit dabei.

So aber muss man sagen: Ok, damit konnte man als Glubbfan nicht unbedingt rechnen, aber selbstverständlich nehmen wir das sehr gerne mal so mit. Unabhängig vom Gegner folgen die ersten beiden Spiele nämlich schon wieder der Glubblogik der letzten Jahre. Hätten wir in Karlsruhe den Sieg irgendwie über die Linie geschaukelt, wir hätten gegen Schalke kein Land gesehen. So aber musste eine Reaktion – vor allem nach der schwachen ersten Halbzeit – folgen. Und sie folgte! Und mit ein bisschen Glück stimmte dann am Ende sogar das Ergebnis. Das macht Mut für die Zukunft. Gleichzeitig ist es aber auch richtig, dass Miroslav Klose nach dem Spiel auch die Finger in die Wunden legte. Denn Selbstläufer gibt es in dieser starken zweiten Bundesliga nicht. Und auch ein Pokalspiel in Saarbrücken gewinnt man nicht mal eben im Vorbeigehen.

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