Letztes Wochenende habe ich bei Rock im Park endlich Korn mal wieder live gesehen. Eine Band, die nun mittlerweile auch schon 30 Jahre auf dem Buckel hat und die sich nicht weniger als eine absolute Vorreiterrolle in Sachen NuMetal auf die Fahnen schreiben darf. Nun rümpft so mancher Musikliebhaber beim Begriff NuMetal die Nase, doch bei genauem Blick können natürlich die Herren aus Bakersfield wenig dafür, wie sie das Genre in den letzten drei Jahrzehnten so entwickelt hat. Wo Erfolg ist, kommen auch Leute daher und machen in der Hoffnung auf die schnelle Kohle alles kaputt.
Korn sind sich in ihrer Bandgeschichte immer treu geblieben, was ihnen von missmutigen Musik-Journalisten als Stagnation und fehlende Weiterentwicklung vorgeworfen wurde. Und mit Sicherheit ist im Schaffen der Männer um Jonathan Davis nicht alles Gold, was glänzt. Doch welche Band, welcher Musiker kann schon wirklich von sich behaupten, stets hochklassige Qualitätsware abgeliefert zu haben?!
Live auf der Bühne liefern Korn jedenfalls noch immer. Ihre Songs gehen tief und scheuen menschliche Abgründe nicht. Die Dämonen, mit denen Frontmann Davis in seinem Leben zu kämpfen hatte und hat, sie sind zu hören. Bei Rock im Park wirkte die Wucht auch in den letzten Reihen noch, wo die Menschen hundert Meter von der Bühne sich den Platz gesucht hatten, den eigenen Frust über die Welt, wie sie ist, einfach von der Seele zu tanzen.
Vierzehn Studioalben haben Korn inzwischen veröffentlicht. Genug Stoff also, um daraus eine wahre Playlist des musikalischen Wahnsinns zu machen. Und deshalb sind hier nun die 30Best – die 30 besten Lieder von Korn. In zufälliger Reihenfolge, ohne jede Wertung. Musik ist schließlich Geschmackssache und dies gilt erst recht für einen Soundtrack seelischer Abgründe.
