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Auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg

Um ehrlich zu sein: Weihnachtsmärkte und ich – das passt nicht so wirklich zusammen. Zwar gab es Zeiten, in denen ich dem gemeinsamen Glühwein bechern durchaus etwas abgewinnen konnte, aber das ist inzwischen auch lange her. Auf die Frage, wann ich meinen letzten Glühwein getrunken habe, wüsste ich jedenfalls keine genaue Antwort. Geschätzt dürfte das etwa drei oder vier Jahre her sein, bei einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt beim Charlottenburger Schloss in Berlin.

Nun ergab es heute der Zufall, dass ich in Nürnberg bin und da es hier einen der berühmtesten Weihnachtsmärkte weltweit gibt, konnte ich der Verlockung dann doch nicht widerstehen und habe mich mit der Kamera einfach mal ins Gewühl gestürzt. Den Christkindlesmarkt auf dem Nürnberger Hauptmarkt gibt es seit dem frühen 17. Jahrhundert. Ganz genau kann man die Anfänge trotz intensiver Forschung bis heute nicht datieren, doch das älteste Zeugnis des Marktes ist datiert mit dem Jahr 1638.

Kein Wunder also, dass es sich inzwischen weltweit herumgesprochen hat, dass es in Nürnberg einen Weihnachtsmarkt gibt – und die Leute tatsächlich von überall auf der Welt in Frankenmetropole kommen, um gemütlich zwischen den Holzbuden hin und her zu schlendern. Wobei sich das mit der Gemütlichkeit natürlich dann auch als schwer erweisen kann. Mitunter ist es hier voll wie bei Ikea am Samstag.

Was man jedoch ganz klar sagen muss: Der Christkindlesmarkt in Nürnberg hat definitiv seine eigene Qualität. Zwar gibt sich Berlin jedes Jahr immer wieder mit neuen Einfällen (Stichwort: Flatrate Weihnachtsmarkt mit hohem Eintritt und dafür dann frei Futtern und Trinken) richtig Mühe und hat am Schloss Charlottenburg, auf dem Gendarmenmarkt und dem Breitscheidplatz auch durchaus Tradition aufzuzeigen, doch an das Original in Nürnberg kommen diese Märkte bei weitem nicht ran.

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Nun bin ich – wie oben geschrieben – weit entfernt von einem Weihnachtsmarktfan und dadurch mit Sicherheit auch kein Experte, doch was in Nürnberg auffällt, ist die Liebe zum Detail. Das hier angebotene Kunsthandwerk ist eben kein 0815-Ramsch, sondern hat in seiner Fülle und Vielfalt durchaus Charme. Hier lohnt dann vor allem ein Besuch zu Beginn der Adventszeit, wenn die erworbenen Weihnachtsmotive das eigene Heim dann auch noch ein paar Wochen verschönern.

Hinzu kommt in Nürnberg dann natürlich noch der kulinarische Vorsprung. Die angebotenen Speisen und Getränke halten mit der Qualität umliegender Traditionshäuser natürlich nicht ganz mit, doch geh mal in Berlin auf einen Weihnachtsmarkt und suche nach »Drei im Weggla« – hoffnungslos wird das sein.

Und so bleibt unter’m Strich die Feststellung: Schön ist er schon, dieser Christkindlesmarkt. Und wenn ich Weihnachtsmarktfan wäre, würde ich ab heute bestimmt jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit nach Nürnberg kommen. Aber ich bin eben kein Fan von Weihnachtsmärkten und erst recht kein Freund von Menschenmassen außerhalb von Konzerten oder Fußballstadien. Und so freue ich mich, dass ich heute ein paar Fotos schießen konnte, dass die »Drei im Weggla« wirklich gut geschmeckt haben und ich einen Haken machen kann hinter »muss man mal gesehen haben«.

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