Vor einer Woche war es endlich soweit. Kaum ein Konzert wurde dieses Jahr mit solch einer Spannung erwartet, wie das Comeback von Oasis. 16 Jahre nachdem ein Streit der Gallagher-Brüder zum Auseinanderbrechen der Band geführt hatte, standen die Heroen des BritPop im walisischen Cardiff wieder gemeinsam auf der Bühne. Nun ja, wenn das Geld knapp wird, kann man den ein oder anderen Streit schon mal vergessen.
Die Meister riefen also, ließen sich das fürstlich entlohnen und die Massen folgten und werden in den kommenden Monaten rund um den Erdball noch folgen. Und wie man so hörte, lieferten die Brüder aus Manchester tatsächlich ab. Keine seelenlose Hightech-Show, sondern echte handgemachte Wertarbeit. Von einer Zeitreise in die 1990er Jahre war die Rede und wo man hinhörte, waren die Leute begeistert.
Grund genug also, das Werk von Oasis mal zusammen zu stampfen und auf die dreißig besten Songs zu komprimieren. Auch, wenn das gar nicht so einfach ist. Denn hört man sich durch die sieben Studioalben der Band, fällt einem erst so richtig auf, was Noel und Liam in den knapp 15 Jahren ihres Schaffens alles für Gassenhauer unter die Leute gebracht haben. Natürlich ist »Wonderwall« dabei, auch »Don’t Look Back in Anger«. Aber ist dir bewusst, was für großartige Songs auch »Gas Panic!« oder »(Get Off Your) High Horse Lady« sind?
Überhaupt muss ich sagen, dass gerade das letzte Album »Dig Out Your Soul« aus dem Jahr 2009 in der Gesamtbetrachtung von Oasis oft viel zu kurz kommt. Im Grunde hätte ich meine »30 Best« schon mit den elf Songs des bis dato letzten Oasis-Albums füllen können. Denn da klingt zwar Vieles nach Beatles und dem ein oder anderen Fan hat der Rock auf dem Album gefehlt, doch erstens sind die Pilzköpfe aus Liverpool ja keineswegs die schlechteste Referenz und zweitens haben Oasis kurz vor ihrer Trennung eben ein Pop-Album veröffentlicht.
