Verdient verloren
#15 – 09.12.2024
Freitag, 06.12.2024 – SV Elversberg – 1.FC Nürnberg . 2:1 (1:1)
Das mit den Freitagsspielen ist so eine Sache. Gewinnt der FCN am Freitag, ist das Wochenende gerettet und man kann sich die restlichen Spiele der zweiten Liga am Samstag und Sonntag ganz entspannt ansehen – in der Gewissheit, dass niemand dem Glubb davon zieht.
Doch umgekehrt ist es leider genauso, nur eben umgekehrt. Verliert der Glubb am Freitag sein Spiel, ist das Wochenende im Grunde hinüber ehe es so richtig begonnen hat. Man hat keine Lust mehr auf Fußball und im Grunde ist es auch völlig egal, wie die anderen so spielen. Der FCN wird so oder so durchgereicht und muss am kommenden Wochenende alles wieder aufholen, was er an diesem Wochenende an Boden verloren hat.
Besonders ärgerlich ist es dann, wenn die Niederlage derart zustande kommt, wie am Freitag in Elversberg. Ganz egal, wie gut die Saarländer im Moment drauf sein mögen – will man in der Tabelle am Ende vor einem Gegner stehen, dann hat man ihn gefälligst zu schlagen. Und dass dies im Fall der Spielvereinigung möglich gewesen wäre, hat der 1.FC Nürnberg an diesem Freitag durchaus gezeigt. Denn bis zur Führung durch Jens Castrop hat man als Gast an der Kaiserlinde die Sache im Griff gehabt. Hinten sicher stehen, vorne das Tor machen. Nach einer Viertelstunde schien der Spielplan von Miroslav Klose aufzugehen.
Umso unverständlicher ist, was dann geschah. Mit der Führung im Rücken hörte der Glubb mehr und mehr auf, Fußball zu spielen. Die Leichtigkeit der letzten Wochen – wie verfolgen. Das Spiel gegen Düsseldorf hat seine Spuren hinterlassen. Die beiden späten Nackenschläge aus Paderborn und gegen die Fortuna haben die Köpfe anspringen lassen, Zweifel aufkommen lassen. Die Einsicht, dass man noch lange nicht so weit ist, wie man sich nach den Spielen gegen F**** und Regensburg schon wähnte, macht die Beine schwer, ließ Elversberg nach und nach besser ins Spiel kommen.
Die beiden Treffer der Saarländer waren die logische Konsequenz einer Passivität im FCN-Spiel, wie man sie lange nicht gesehen hat. Und lässt man eine Mannschaft, die einen echten Lauf hat, erst einmal zurück ins Spiel kommen, ist es dann meist schon zu spät. Echte Chancen auf den Ausgleich blieben jedenfalls auch in der zweiten Halbzeit Mangelware und am Ende der 90 Minuten muss man schlussfolgern, dass der 1.FC Nürnberg sich nun nicht mehr nur in einer Ergebniskrise befindet. Die Niederlage in Elversberg jedenfalls war hochverdient und unter dem Strich das Resultat des schlechtesten Spiels seit Mitte Oktober.