Erst glücklos, dann mit Pech
#14 – 02.12.2024
Sonntag, 01.12.2024 – 1.FC Nürnberg – Fortuna Düsseldorf . 2:2 (1:0)
Noch letzte Woche habe ich geschrieben, dass die Wochen vor Weihnachten nicht einfach werden für den Glubb. Spätestens nach dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf muss man nun sagen: Der FCN hat eine Ergebniskrise. Nach dem späten Gegentor in Paderborn war es an diesem Sonntag ein Eigentor von Julian Justvan in der 90. Minute, das den fast sicher geglaubten Sieg noch zunichte machte.
Überhaupt war der Mittelfeldmotor Justvan so etwas wie der Mann des Spiels – wenn auch leider nicht im positiven Sinne. Seinem unglücklichen Eigentor kurz vor Abpfiff ging in einer entscheidenden Phase ein doppelt verschossener Elfmeter voraus. Hätte der Landshuter in der 60. Minute zum 2:0 getroffen, man hätte zumindest von einer Vorentscheidung sprechen können. So aber kamen die Gäste aus Düsseldorf zwei Mal zurück und wissen am Ende wahrscheinlich selbst gar nicht so genau, wie sie zu dem Auswärtspunkt am ersten Advent gekommen sind.
Beim Glubb hingegen macht sich Ernüchterung breit. Zwei Mal hielt man den Punktedreier in der Hand, beide Male gab ihn wieder her. Da hilft auch die Freude über das erste Profitor von Finn Jeltsch wenig. Am Ende belohnt sich der FCN im Moment nicht für den Aufwand, den er betreibt. In der Spielanlage sieht das oft weiterhin gefällig aus. Auch die Fortuna wurde in der ersten Halbzeit von einer spielfreudigen Klose-Elf teilweise daher gespielt und bekam kaum einen Fuß auf die Erde.
Doch gerade in solchen Fällen muss und darf man beim FCN eben dann auch gerne mal mit einer 2:0- oder 3:0-Führung in die Pause gehen. Hat man den Gegner im Sack, darf man diesen Sack auch gerne zumachen. Sonst läuft man Gefahr, sich selbst um den Lohn der Arbeit zu bringen. Denn wenn es etwas gibt, dass der jungen Mannschaft von Miroslav Klose noch in erheblichem Maße fehlt, dann ist das Cleverness. Ein Gegentreffer in Überzahl nach einer Ecke in der Nachspielzeit – mit ein wenig Cleverness verteidigt man den Paukenschlag in Paderborn einfach weg. Ein Elfmeter, der wiederholt wird – und dann vom selben Schützen noch einmal versemmelt wird. Mit ein wenig mehr Cleverness hätte Justvan in dem Moment gesagt: Nee, mach das mal jemand anders. Und dann wieder ein Standard in der 90. Minute – auch hier kann die Situation mit ein wenig mehr Cleverness recht einfach weggebolzt werden.
So aber rutscht der Glubb in der Tabelle weiter ab. Hatte man letzte Woche in Paderborn noch die Gelegenheit, mit einem Auswärtssieg bis auf Platz zwei der Tabelle zu springen, heißt die Realität nun Rang zwölf. Zwar sind es bis Platz zwei weiterhin nur vier Punkte, doch die sind eben nicht mal schnell so mit einem Spiel aufgeholt. In einer unglaublich engen zweiten Bundesliga ist der 1.FC Nürnberg, der noch vor vier Wochen als eins der heißesten Eisen der Liga gehandelt wurde, in zwischen zu den schlechtesten von den Guten geworden. Schnellmöglich muss man am Valznerweiher nun aus der Ergebniskrise heraus, um nach oben nicht abreißen zu lassen. In Elversberg wird dies am Freitag nicht unmöglich – einfach wird es jedoch auch auf keinen Fall.