FußballSempf zum Glubb

Alle Achtung

#10 – 28.10.2024

Freitag, 25.10.2024 – 1.FC Nürnberg – SSV Jahn Regensburg . 8:3 (3:2)

Mit einer wahren Torflut endete am Freitagabend das Spiel gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg. Das Spiel bot alle Höhen und Tiefen und am Ende dürften sich so ziemlich alle bestätigt fühlen, die es mit dem Club halten. Diejenigen nämlich, die vor dem Jahn gewarnt haben und Befürchtungen geäußert hatten, dass das Spiel trotz des Rückenwindes aus dem Derby kein Selbstläufer wird. Und Diejenigen, die alle Zweifel zur Seite wischten und felsenfest davon überzeugt waren, dass der Tabellenletzte mit dem Rückenwind aus dem Derby aus dem Stadion gefegt wird.

Doch ganz egal, zu welcher Fraktion man vor dem Spiel gehörte: Ich bin sicher, mit einem solchen Spiel hat am Ende dann doch niemand gerechnet. Nach dem 2:0 dachte man als Clubfan: Ok, durch. Jetzt noch zwei bis drei Tore nachlegen und danach feiern gehen. Ähnlich wird auch die Abwehr des FCN gedacht haben. Jedenfalls stand es plötzlich 2:2. Der Jahn hatte binnen weniger Minuten doppelt so oft getroffen, wie zuvor in der gesamten Saison.

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Typisch Glubb, konnte man denken. Erst die eigenen Fans verwöhnen und dann mit dem Hintern alles wieder einreißen. Dieser Typisch-Glubb-Gedanke hielt jedoch nicht lange. Denn im Gegensatz zur früheren Auftritten, ließ der FCN sich nicht lange bitten und legte noch vor der Pause durch den überragenden Julian Justvan nach. Fast wäre U-17-Weltmeister Finn Jeltsch sogar noch das 4:2 gelungen, doch sein Ball aus spitzem Winkel klatschte an den Pfosten.

Wer jedoch gedacht hatte, dass die erneute Führung dem Club Sicherheit und vor allem Stabilität verlieh, der täuschte sich. Die Gäste aus der Oberpfalz schlugen noch einmal zurück und als Clubfan konnte man es wieder mit der Angst zu kriegen.

Welch ein Glück, dass Gästekeeper Felix Gebhardt kräftig mithalf, den FCN auf die Siegerstraße zu bringen. Ein Freistoß von Justvan von halbrechts segelte quer durch den Strafraum, doch ohne berührt zu werden, schlug das krumme Ding im langen Eck des Jahn ein. Ein Treffer, der im Grunde nicht fallen darf, unter dem Strich dann jedoch die Entscheidung einleitete – zumal der Tabellenletzte Pech hatte, weil das vermeintliche 4:4 wegen Abseits keine Anerkennung fand.

Was vorher wie ein Scheibenschießen mit Treffern auf beiden Seiten wirkte, wurde nun zum Triumphzug der Klose-Mannschaft. Die Qualität des Clubs setzte sich am Ende verdient durch – wann kann man das schon mal schreiben? Nach dem Motto: Jeder darf mal und jeder Schuss ein Treffer, erhöhte der FCN noch bis auf 8:3. Ein wahrer Rausch an Toren, der dem 1.FC Nürnberg einen neuen Rekord einbrachte. Noch nie hatte eine Mannschaft des neunmaligen Deutschen Meisters in Bundesliga und zweiter Liga acht Tore in einem Spiel erzielt.

Verbunden sein wird dieser Kantersieg am Ende mit den Namen Justvan, Tzimas und Emreli. Justvan hatte im Mittelfeld die Fäden in der Hand und erzielte nebenbei mal eben drei Treffer. Dazu kam ein Assist beim Treffer von Lukas Schleimer. Doch auch unser Sturm-Duo verdient eine besondere Erwähnung. Machten die Beiden doch genau dort weiter, wo sie am Sonntag in der Westvorstadt aufgehört hatten. Stefanos Tzimas erzielte bereits sein fünftes Tor im siebten Spiel und gehört damit definitiv zu den Spielern, die das Torschießen verlernen, sobald sie das Club-Trikot überstreifen. Im Gegenteil: In Saloniki dürften sie sich bereits die Hände reiben.

Insgesamt muss man jedoch sagen: Die Mannschaft hat in der Tat eine Entwicklung gemacht. Sie lässt sich durch Rückschläge nicht mehr aus der Fassung bringen, sondern zieht ihren Stiefel durch. Und das zurecht. Denn gerade, wenn sie ihren Stiefel durchzieht, ist diese Mannschaft am stärksten. Dann nämlich, wenn es mit Tempo nach vorne geht.

Der FCN macht wieder Spaß – ein Gefühl, an das man sich noch gewöhnen muss. Nach drei Siegen in Folge hat man in der Tabelle nun nach oben angeschlossen. Zwar können Hannover, Elversberg und die Hertha aus Berlin am Wochenende noch wieder am Club vorbeiziehen – dies würde jedoch bedeuten, dass die Abstände zum HSV und Karlsruhe klein bleiben. Und apropos HSV: Das Pokalspiel am Mittwoch mal außen vor gelassen, wird das Spiel am Sonntag in einer Woche zum ersten echten Gradmesser des momentanen Aufschwungs. Bei den drei Siegen in Folge waren mit Münster und Regensburg nämlich die beiden Schlusslichter der zweiten Liga dabei. Und in Fürth lief und läuft es momentan auch alles als rund.

Das soll die Leistung der Mannschaft nicht schmälern. Gerade die letzten beiden Spiele muss man erst einmal so daher spielen, wie sie gespielt wurden. Ob dies auch gegen einen starken Gegner funktioniert, werden wir dann in Hamburg sehen. Mir persönlich würde da übrigens schon ein knapper Sieg mit einem Tor Vorsprung reichen.

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