Dann eben nicht

#30 – 21.04.2025
Samstag, 19.04.2024 – 1.FC Nürnberg – SC Paderborn . 2:3 (1:1)
So was nennt man dann doch wohl eigentlich Start nach Maß. Keine drei Minuten waren in Nürnberg bei allerbestem Fußballwetter gespielt, da brachte Mahir Emreli den Ball nach Traumpass von Julian Justvan den Ball im Paderborner Tor unter. Die Mannschaft schien entschlossen, die letzte Chance im Aufstiegsschneckenrennen der zweiten Liga zu nutzen und die zuletzt schwächelnden Westfalen mit einer Niederlage nach Hause zu schicken. Eine Viertelstunde sah dieses Vorhaben im Max-Morlock-Stadion durchaus umsetzbar aus. Paderborn kam zwar, doch der Club setzte Nadelstiche in die andere Richtung und hatte schon früh Möglichkeiten auf das zweite Tor.
Dann jedoch machte ein ganz bitterer Moment der Mannschaft von Miroslav Klose einen Strich durch die Rechnung. Bei einem Vorstoß über die linke Seite verletzte sich Antreiber Jens Castrop schwer am Knie und musste auf einer Trage vom Platz getragen werden. Schnell war klar: Der zukünftige Gladbacher hat an diesem Nachmittag sein letztes Spiel für den FCN gemacht. Im Spiel der Gastgeber sorgte diese Verletzung mit der anschließenden Behandlungspause für einen ordentlichen Bruch im Spiel. Was zu Beginn der Partie noch locker vom Fuß ging, sollte nun nicht mehr gelingen. Das Gegentor zum 1:1 direkt im Anschluss an die Auswechselung von Castrop bewirkte sein Übriges.
Paderborn übernahm die Kontrolle und zeigte dem Club wie schon zwei Wochen zuvor der HSV mehr als deutlich: Liebe Franken, ihr seid noch nicht soweit. Der Sieg in Kaiserslautern mag zwar die letzte Flamme der Hoffnung noch einmal entfacht haben, doch die Pfälzer scheinen ihrerseits diese Spielzeit noch nicht gefestigt genug, um ganz oben im Wettstreit eingreifen zu können.
Vor allem im zweiten Durchgang war Paderborn meist den einen Schritt schneller, erhöhte verdient auf 3:1 und hätte sogar noch höher gewinnen können. Das 2:3 des Clubs fiel zu einem Zeitpunkt als nur noch wenig Hoffnung auf einen möglichen Ausgleich ausgelöst wurde. Nach dem Eckentor kam der FCN in den verbleibenden drei Minuten der Nachspielzeit zu keiner weiteren Chance.
Und so ist es, wie es ist. Nach dem überraschenden Auswärtsdreier auf dem Betzenberg folgte der nächste Rückschlag und es muss nun in der Tat ein Wunder geschehen, wenn der FCN da ganz oben noch einmal eingreifen will. Zwar sind es zumindest auf Platz drei auch weiterhin nur vier Punkte und diese sind durchaus einholbar. Doch dazu müsste das Team im Saisonendspurt eben auch wirklich spurten und dürfte sich in den verbleibenden vier Spielen keinen weiteren Rückschlag erlauben. Schaut man auf die Gegner scheint dies jedoch wenig wahrscheinlich. Vielleicht kann man in Düsseldorf, gegen Köln und Elversberg oder in Braunschweig noch das ein oder andere Ausrufezeichen setzen. An vier Ausrufezeichen zu glauben, dazu würde es schon einen unumstößlichen Optimisten benötigen. Alle anderen werden nach der Heimpleite gegen Paderborn wohl eher abgewunken habe und sich gesagt haben: Dann eben diese Saison noch nicht.