Und noch einen drauf

#28 – 07.04.2025
Samstag, 05.04.2024 – 1.FC Nürnberg – Hamburger SV . 0:3 (0:2)
Nur eine Woche nach der ernüchternden Niederlage beim Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg hat der Glubb auch im Heimspiel gegen den HSV seine Grenzen klar gezeigt bekommen. Gegen den Spitzenreiter der zweiten Bundesliga gab es eine klare Heimniederlage, die dann wohl den endgültigen Abschied aus dem Rennen um die Topplätze der Liga bedeutet.
Ähnlich wie in Regensburg unterstützte der Glubb auch an diesem Samstag wieder tatkräftig und leitete die Niederlage gewissermaßen selbst ein. Erst war es Rafael Lubach, der schon nach acht Minuten einen Flachschuss von Jean-Luc Dompé zu klären versuchte und so unglücklich ins eigene Tor traf. Und nach etwas mehr als einer Viertelstunde erwies Janis Antiste seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er sich nach einem unnötigen Foulspiel im Mittelfeld die rote Karte vom schwachen Schiedsrichter Timo Gerach abholte.
In Überzahl hatten die Gäste dann wenig Mühe, den FCN in Schach zu halten. Lediglich in der Viertelstunde vor der Halbzeit konnte man auf dem grünen Rasen so etwas wie Ebenbürtigkeit feststellen. Jeder eventuell aufkeimenden Hoffnung der rot-schwarzen Anhängerschaft, der Club könne das Spiel in Halbzeit zwei noch drehen, versetzte Dompé kurz vor der Pause dann jedoch einen fetten Dämpfer, indem er auf 2:0 erhöhte. Der HSV managte das Spiel wie eine Spitzenmannschaft und umso unnötiger sind dann solche Jubelarien, wie sie der Franzose in Reihen der Rothosen nach den Toren zelebrierte. Es gehört sich einfach nicht, vor der Kurve des Gegner zu jubeln. Schon gar nicht in einem Auswärtsspiel. Nicht in Deutschland, nicht Frankreich, nirgendwo auf der Welt. Punkt. Und natürlich kann man den Fehler im Hormonbad der Glückgefühle mal machen. Wiederholt man ihn dann beim nächsten Treffer jedoch erneut, ist man halt ganz einfach und schlicht und ergreifend ein Arschloch.
Kaufen kann sich der FCN für diese Erkenntnis jedoch reichlich wenig. Vielmehr sollte im Team nach der zweiten Niederlage am Stück hoffentlich sehr bald die Erkenntnis wachsen, dass man diese Saison nun nicht einfach abschenken sollte. Eine Niederlagenserie zum Ende der Saison hat noch keiner Mannschaft gut getan und zerstört mitunter auch auf lange Sicht den guten Eindruck, den man bisher von dieser Saison und vor allem von der Rückrunde hatte. Noch vor dem Spiel in Regensburg träumte so manch ein Clubfan schon wieder von Europa. Sieg in Regensburg, gegen den HSV, dann stürmen wir den Betzenberg, schlagen zu Hause Paderborn, Elversberg und Köln, gewinnen in Düsseldorf, wo wir schon immer gut ausgesehen haben und feiern dann in Braunschweig eine grandiose Aufstiegsparty. Als souveräner Zweitligameister wohlgemerkt.
Nun, willkommen in der Realität. In dieser hat der Club in dieser Spielzeit unter Miroslav Klose mit Sicherheit einen guten Schritt nach vorne gemacht. Es war ein guter Schritt, doch der Schritt war noch nicht groß genug. Es müssen weitere Schritte folgen – schon allein, weil man sonst in der Bundesliga wieder sang- und klanglos untergehen würde. Bei nun noch anstehenden sechs Spielen bieten sich nun ohne jeden Druck nach oben oder unten an, diese für zumindest den ein oder anderen Schritt nach vorne noch zu nutzen. Es sind noch Kleinigkeiten, die es auszumerzen gilt. Fangen wir in Kaiserslautern damit an. Der Betzenberg darf auch mal wieder eine Heimschlappe erleben.