Wieder im Rennen
Natürlich heilt Zeit Wunden. Doch es sei dahingestellt, ob sie alle Wunden heilt. Und natürlich bin ich weit davon entfernt zu sagen, dass alles wieder schön ist. Doch hätte Marie mich in den letzten Wochen gesehen, sie hätte mich mehr als einmal zur Seite genommen und mich gefragt: »Was ist los mit Dir?«
Alles braucht seine Zeit, doch niemand hat die Ewigkeit für sich gepachtet. Es tut weh, es schmerzt, eine Wahl haben wir jedoch nicht.
Marie hatte ein Tattoo auf ihrem Unterarm. Dort stand in wunderschöner Schreibschrift ein Titel der Beatles. »Let It Be« – ein Welthit, jeder kennt ihn. Für Marie wurden diese drei Worte zum Lebensmotto. Lass es sein! Beschäftige Dich nicht damit, was hätte sein können. Schau nicht zurück und trauere um das, was mal war. Scheiße passiert und das, was wir daraus machen, nennt man das Leben.
Am Ende sind wir alle tot. Und egal, was in den wenigen Jahren, die wir alle auf dieser Welt haben, passiert ist…. nichts von alledem werden wir mitnehmen können. Unsere einzige Chance ist, Spuren zu hinterlassen. Sei es als Erinnerung im Herzen von Menschen, die wir geliebt haben, sei es in Form von Dingen, die wir erschaffen haben und mit denen, die all die, die bleiben, genau diese Erinnerungen verbinden.
In diesem Sinne: Marie, ich habe Lieder geschrieben. Lieder über Dich, über uns und darüber, wie ich mir – wie wir uns – eine gemeinsame Zukunft vorgestellt haben. Diese Lieder müssen gesungen werden. Und daher sind Rabatzke nun seit heute wieder am Start. Die Wochen des Schmerzes gehen mit jeder Stunde in Wochen der schönen Erinnerungen über. Und Rabatzke haben heute wieder angefangen zu proben.