Ein paar Tage Kühlungsborn
Es muss ja zum Glück nicht immer ein Städtetrip sein. Erst recht nicht, wenn man eigentlich nur ans Meer will, um die Seele baumeln zu lassen, um dabei noch ein wenig kreativ zu werden. Und so fiel die Wahl für die Tage vor Ostern auf Kühlungsborn. Das ist quasi die direkte Verbindung von Berlin zur Ostsee. Einfach schnur-schnacks geradeaus in den Norden und schon ist man da. Dauert keine drei Stunden.
Kühlungsborn ist der typische Urlaubsort am Meer. Lange Promenade am Meer entlang. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Hotels. In der Ortsmitte eine Allee, um ein wenig zu flanieren und natürlich darf auch der Yachthafen nicht fehlen für all die, die mit dem Segelboot kommen. Überall gibt es Eis und andere Leckereien an kleinen Kiosken und die Geschäfte bieten vor allem Textilien in allen Formen vom T-Shirt bis zur heruntergesetzten Outdoor-Jacke.
Welch ein Glück, dass mich das alles im Grunde gar nicht interessiert. Alles, was ich in den nächsten brauche, ist frische Luft und das Meer. Und das Schöne am Campingpark Kühlungsborn: Er liegt direkt dort. Keine 50 Meter sind es bis zum Wasser. Wenn man am Abend in seinem Wohnmobil liegt und es draußen still geworden ist, dann kann man es rauschen hören. Welle um Welle kommt am Strand an. Und überhaupt bietet dieser riesige Campingplatz so ziemlich alles, was das Camperherz begehrt. Große Stellplätze mit Hecken als Sichtschutz, modernste und wirklich saubere Sanitäranlagen, direkten Strandzugang, auf Wunsch sogar Sauna und Wellness, eine riesige Spiel- und Sportanlage für Kinder und Erwachsene, zwei Restaurants – eins auf dem Gelände, das andere direkt angrenzend. Dazu einen Supermarkt und keine hundert Meter vom Eingang entfernt sogar ein Kino.
Kein Wunder also, dass ich mir meinen Kreativplatz genau hier aufbaue. Am Meer, direkt am Strand. Zum Baden ist es noch zu kalt. Für einen Blick auf die Ostsee ist es nie zu kalt. Also besten Platz der Welt aufgebaut und letzte Hand angelegt. Der Roman, den ich vor ziemlich genau einem Jahr mit Marie begonnen hatte, biegt auf die Zielgrade. Die Tage in Kühlungsborn sollen letzte Korrekturen vorgenommen werden, dann steht das Ding.
Für Helgoland hat es dieser Tage nicht gereicht, denn kurzfristig buchen, so ein paar Tage vor Ostern – auf der kleinen Nordseeinsel ein Ding der Unmöglichkeit. Die Hotels sind seit Wochen und Monaten ausgebucht. Und so muss es das Meer eben an anderer Stelle sein. Schließlich spielt es in dem Roman eine nicht unwesentliche Rolle.
Und damit ich die kommenden Tage den Kopf auch frei habe und meine Zeit hier fokussiert genießen kann, habe ich heute ein paar Fotos von hier gemacht, stelle diese jetzt online und bin dann in den nächsten fünf Tagen einfach mal weg. See you an Ostern wieder in Berlin.