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Am Starnberger See

Etwa 25 Kilometer südwestlich von München liegt der Starnberger See und ist als Naherholungsgebiet bei den Großstädtern sehr beliebt. Gerade die Gutbetuchten aus der Landeshauptstadt haben hier ihre Villen stehen, wenn ihnen der Trubel Münchens zu viel wird. Despektierlich wird daher auch mal von der Badewanne Münchens gesprochen. Helene Fischer, Peter Maffay, Veronica Ferres und der König von Thailand haben hier ihre Villen. Auch Heinz Rühmann wohnte einst am See.

Traurige Berühmtheit erlangte der See jedoch schon viel früher durch den Tod von Ludwig II. im Jahr 1886. Der bayerische König ertrank am Ostufer des See in der Nähe der Gemeinde Berg, wobei die genauen Umstände bis heute nicht ganz geklärt sind. Noch heute erinnert die Votivkapelle und ein Holzkreuz im See an das tragische – sagen wir mal – Unglück.

Ich für meinen Teil schlage mein Lager jedoch etwas weiter südlich auf. Der Campingplatz Ambach am See in Münsing soll für ein paar Tage mein zu Hause sein. Es ist herbstlich. Feucht und nebelig – zumindest bei der Ankunft. Einzig die Temperaturen lassen noch noch so recht an den Herbst denken, liegen sie doch knapp unter der 20 Grad Marke. Im Grunde könnte ich also im Regen im T-Shirt spazieren gehen.

Landschaftlich ist der Starnberger See definitiv in der Top-Kategorie anzusiedeln. Vorne der See im Panorama, im Hintergrund schon die Alpen (wenn nicht die Wolken davor hängen). Am Ufer kann man lange und ausgiebige Spaziergänge machen oder mit dem Fahrrad so weit touren – ich für meinen Teil jedenfalls – bis die wirklich hohen Berge anfangen. Geboten wird jedoch auch in Ufernähe mehr als ausreichend. Immerhin gehört der Starnberger See zu den zehn größten Seen in Deutschland.

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Der Campingplatz hat seine Hochsaison so spät im Oktober bereits eingestellt. Die Bar, in der es sich im Sommer sicher bestens feiern lässt, öffnet erst im neuen Jahr wieder. Auch auf dem Spielplatz ist nichts mehr los, die wenigen Camper, die sich hier direkt am See noch verlieren, verlassen ihren Wohnwagen nur in wasserfester Kleidung für Rundgänge.

Für mich genau die richtige Umgebung. Im Sommer habe ich mitten im Meer auf der Insel Helgoland einen Roman beendet, den ich noch gemeinsam mit Marie begonnen hatte. Da ich – wie so häufig – den Roman zunächst handschriftlich festgehalten habe, folgt nun die Transkription. Aus den handschriftlichen Notizen wird ein Text auf der Festplatte meines Rechners. Es ist der zweite von vier Schritten, ehe ich das Buch das zur Veröffentlichung freigebe oder aber entscheide, dass es im Papierkorb landet.

Die Sache bleibt also spannend und momentan kann ich nichts besser gebrauchen als Ruhe. Und da bin ich hier am Starnberger See absolut richtig.

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