Wer nach 40 Jahren Bandgeschichte noch immer ganze Stadien füllt und das noch dazu mit Metal-Musik, kann eigentlich nicht so viel verkehrt gemacht haben. Wenn die Beatles die Popmusik erfunden haben, haben Metallica mit Sicherheit nicht den Metal erfunden. Dennoch kann man sagen: Ohne die vier Herren aus Kalifornien wäre die harte Gangart der Musik heute nicht derart nah am Mainstream.
Metallica haben einen Weg gefunden, die harten Klänge mit der Massenkompatibilität zu vereinen. Die eigenen Fans der ersten Stunden mögen sie damit erschreckt und vielleicht sogar vergrault haben, doch ist das nicht immer so, wenn man mal was Neues ausprobiert? Ich muss zugeben, dass ich in den späten 1990er Jahren zu Zeiten von Load und Reload auch so meine Probleme mit dem Quartett hatte. Es gab ein paar ganz gute Songs auf den Alben, aber der Rest? Oh je…
Spätestens als sie dann mit diesem Sinfonie-Orchester anfingen und die Sache in meinen Ohren komplett in den Sand gesetzt haben, war es für mich mit Metallica erst einmal vorbei. Da half auch die knallende Snare vom St. Anger-Album nicht – im Gegenteil.
Seit Death Magnetic geht es nun jedoch so nach und nach wieder und als Anfang des Jahres 72 Seasons erschien, habe ich mich das erste Mal seit sehr vielen Jahren wieder auf ein Metallica-Album gefreut. Das war im Grunde wie diese Freude, die verspürte, als Metallica 2008 das eben angesprochene Death Magnetic zur Eröffnung der O2-World in Berlin präsentierten. Damals gab es die Tickets für 10,- Euro und die Leute rannten der Band die Halle ein. Im sonst so coolen Berlin war das Konzert ein echtes Ereignis. Alle wollten Metallica für den schmalen Taler sehen.
Allerdings waren da Leute dabei, die kannten außer Nothing Else Matters nicht einen Song der Band. Über Beziehungen und mit etwas Glück waren sie an Karten gekommen und warteten dann frisch frisiert und im Anzug oder im knappen Kleid mit dem Glas Sekt in der Hand auf den Konzertbeginn. Ihr könnt Euch vorstellen, was passierte, als die ersten Töne von Hetfield & Co. erklangen. Ich für meinen Teil habe noch nie so viele junge Frauen in hochhackigen Schuhen so schnell in Richtung Ausgang rennen sehen…
In diesem Sinne kommen auf der Playlist nun die 30 besten Songs von Metallica. Und ja, ich habe mich bemüht. Aus jeder Phase der Band ist mindestens ein Song dabei. Am Überhang merkt ihr dann, welche Zeiten für mich unterm Strich dann doch die besseren waren. Und wie von mir gewohnt: Die Liste ist komplett durcheinander und ohne jede Wertung über Platz 1-30. Es sind die besten Songs und über die Reihenfolge soll sich doch jeder Mensch selbst einen Kopf machen. Ich ordne meine Listen halt lieber danach, welcher Song nach welchem Song passt.
Und… ach ja, richtig gesehen. Nothing Else Matters fehlt tatsächlich. Das ist volle Absicht. Aus Gründen. Und nun, passend zu den bevorstehenden besinnlichen Tagen: Dreh die Lautstärke hoch!
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