Im tiefsten Schwabenland: Tübingen

Etwa 30 Kilometer südlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart liegt Tübingen. Und wahrscheinlich hätte kaum ein Mensch groß von der 90.000-Einwohner-Stadt je gehört, würde sie nicht eine der ältesten und renommiertesten Universitäten der Bundesrepublik Deutschland beherbergen. Bereits seit 1477 kann in Tübingen studiert werden. Zahlreiche prominente Köpfe haben ihr Studium in Tübingen absolviert. Darunter die beiden späteren Bundespräsidenten Roman Herzog und Horst Köhler, ein gewisser Joseph Ratzinger (später Papst Benedikt XVI.) oder auch Marcel Reich-Ranicki, Martin Walser oder der Schauspieler Ulrich Tukur – um in den neueren Zeiten zu bleiben. Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johannes Kepler oder auch Friedrich Hölderlin gehörten in früheren Jahrhunderten zur Studierendenschaft in Tübingen.
So wundert es nicht, dass Tübingen auch heute noch von den Studierenden geprägt wird. Fast ein Drittel der Menschen, die in der schwäbischen Stadt leben, studieren, lehren oder forschen an der Eberhard-Karls-Universität oder einem ihrer Institute. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung liegt bei etwa 40 Jahren und macht Tübingen zu einer der jüngsten Städte Deutschlands.
Doch Tübingen bietet eben nicht nur junges Leben. Die gut erhaltene Altstadt lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein und bietet zudem ein lebendiges Kulturleben von Untergrund bis Hochkultur. Seit 2019 steht die Altstadt als Gesamtanlage unter Schutz. In den engen Gassen finden sich Cafés und Restaurants und jede Menge Geschäfte, die zum Schauen und Kaufen einladen. Ein bekanntes Fotomotiv in der Altstadt ist der Hölderlinturm am Neckar. Und auch, wenn es steil bergauf geht, lohnt sich in jedem Fall ein Besuch des Schlosses Hohentübingen. Zwar ist das Schloss als solches recht unspektakulär, doch hat man von hier einen tollen Blick über die Altstadt Tübingens in alle Richtungen. Der beschwerliche Weg belohnt die Mühen also.
Tübingen bietet sich vor allem für einen Tagesausflug an, wenn man durch die Altstadt schlendern will. Wer sich den zahlreichen Museen und Ausstellungen näher widmen möchte, sollte mehrere Tage einplanen. Langeweile kommt beim umfangreichen Angebot der Universitätsstadt ganz bestimmt nicht auf.



















