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Am Wochenende unterwegs

Letztes Wochenende ging es mit Rabatzke einmal quer durch den Norden der Republik. Das erste Ziel hieß am Freitag Braunschweig. Dort gibt es einen wunderbaren Verein, der sich EiKo e.V. nennt und der sich zum Ziel gesetzt hat, bisher unbekannten Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne zu bieten. In den eigenen Vereinsräumen gibt es eine kleine Bühne und schon kann es los gehen.

An diesem Freitag haben wir dann das erste Mal mit den Larrikins auf der Bühne gestanden. Die sympathischen Jungs aus Goldberg in Mecklenburg-Vorpommern machen schob seit mehr als 15 Jahren zusammen Musik und haben gerade ihr aktuelles Album »Nichts ist jemals sicher« vorgelegt. Wer auf die Musik von Rabatzke steht, sollte sich die Platte unbedingt mal anhören.

Wir Rabatzkes hatten jedenfalls ordentlich Spaß mit den Nordlichtern und haben dies ordentlich gefeiert. Braunschweig lief dabei recht reibungslos, aber am Samstag in Richtung Münster ging es dann los. Ein Husten schüttelte mich alle paar Minuten wie ein mittleres Erdbeben. Kaum ein Wort habe ich rausgekriegt, Schüttelfrost setzte ein und beim Versuch, am Nachmittag eine ordentliche kulinarische Grundlage zu schaffen, ließ ich mein sonst so heiß und innig geliebtes Rührei mit Bratkartoffeln zur Hälfte unberührt.

Als wir um 18 Uhr in der Konzertlocation ankamen, bellte ich inzwischen lauter als jeder Straßenköter. Doch die »Heile Welt« heißt nicht umsonst so. Alles, was ich an Medikamenten in die Finger bekam, wurde genommen, den Rest machte das Adrenalin und spätestens nach dem Soundcheck wusste ich: Wird schon irgendwie gehen.

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Und was soll ich sagen? Der eigene Körper ist dann manchmal doch ein Phänomen. Mit all den Medikamenten und dem Adrenalin im Blut machte der Husten genau 45 Minuten Pause. Vom ersten bis zum letzten Ton des Konzertes: Nicht ein Kratzen im Hals, nicht ein einziger Husten. Dafür ein ordentlich volles Haus, mit Leuten, die unsere Texte mitsingen konnten. Großartig!

Doch kaum hatte ich das Mikrofon ausgeschaltet, hustete ich mir wieder die Seele aus dem Leib und kaum hatten die Larrikins ihr Set an dem Abend beendet, war ich im Bett.

Am nächsten Tag ging der Kampf dann weiter. Schließlich hatten wir das ganze Wochenende ja aus zwei Gründen aufgezogen. Wir wollten auch mal außerhalb Berlins auf die Bühne und da unser Bassist Carsten aus Münster kommt, bot sich die Unistadt in Westfalen eben an. Zumal eben unser geliebter FCN an genau diesem Wochenende auch sein Stelldichein im Preußenstadion in Münster gab. Verbinde das Angenehme mit dem Nützlichen haben wir gesagt. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, mein letztes Pulver am Abend zuvor verschossen zu haben. Der Gedanke kam auf, nicht mehr ins Stadion zu gehen, sondern schon am Sonntagvormittag mit zurück nach Berlin zu fahren.

Doch natürlich siegte die Unvernunft. Als wir am Vormittag durch Münster zu den Autos spazierten und die Sonne schien, wusste ich: Ich kann hier nicht weg, ohne den Club in Münster siegen zu sehen. Also blieb ich, kämpfte mich durch, schlief im Stadion fast im Stehen ein, freute mich aber natürlich trotzdem über den – wenn auch glücklichen – Auswärtssieg meines 1.FC Nürnbergs.

Auf der Zugfahrt zurück nach Berlin gab es in Osnabrück dann noch einen längeren Aufenthalt inklusive alkoholfreiem Weizenbier und als ich gegen 22.30 Uhr dann wieder zu Hause war, bin ich im wahrsten Sinne des Worte einfach nur noch ins Bett gefallen. Ich glaube, ich habe schon geschlafen, ehe ich wirklich gelegen habe.

Dennoch und trotz der fetten Erkältung, die uns inzwischen alle in der Band erwischt hat, war es ein grandioses Wochenende. Wir haben eine Menge neuer, toller Menschen kennengelernt und es ist eine wahre Freude zu sehen, wie viel Leidenschaft für Musik da in unserer Republik unterwegs ist. Seien es die Larrikins, die seit so vielen Jahren durch die Gegend gondeln, seien es die Fans, die uns und den Larrikins quer durch die Republik folgen. Sehr gerne hätte ich mehr Kraft und eine bessere Gesundheit gehabt, um gemeinsam mit Euch alles ordentlich zu feiern und mich auszutauschen. Es hat nicht sollen sein und der Husten forderte sein Recht. Umso mehr ist es wichtig, an dieser Stelle zu sagen: Der Husten kann mich mal. Es war ein großartiges Wochenende.

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