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Wiesbaden, Mainz und der SuperBowl

Nach zwei Tagen in Heidelberg führte der Weg weiter in den Norden – zumindest ein paar Kilometer den Rhein hoch bis nach Wiesbaden und Mainz. Das Wohnmobil fand seinen Platz auf einer Insel. In Gustavsburg liegt hinter dem Industriegebiet die Rheininsel Bleiau – und auf dieser liegt ein Campingplatz. Der Betreiber war einigermaßen entsetzt als ich anrief und fragte, ob er einen Platz für mich hatte. Das letzte Hochwasser habe dem Platz ordentlich zugesetzt und man sei noch mitten in den Aufräumarbeiten.

Doch wo ein Wille, ist auch ein Weg und der Platzwart hat sich Mühe gegeben und ist im Preis auch ordentlich runter. Am Ende stand ich auf einem großen Platz mit ordentlich Betrieb und einer Stromleitung, die der Platzwart aus seinem Wohnhaus an mein Wohnmobil gelegt hatte. War mir aber alles auch egal, denn die nächsten beiden Tage hatte ich genug Programm, sodass ich sowieso nur zum Schlafen ins Wohnmobil kommen würde.

Etwas unterschätzt habe ich den Weg vom Campingplatz zum Bahnhof Gustavsburg. Dieser führt ausschließlich durch das Industriegebiet der Kleinstadt und ist entsprechend langweilig. Die gut 20 Minuten, die man unterwegs ist, kommen einem daher wesentlich länger vor. Umso schneller geht es dann in die Innenstädte von Mainz und Wiesbaden. Zum Mainzer Hauptbahnhof sind es mal gerade zwei Stationen und damit nur etwa halb so viel Fahrzeit wie man vorher gelaufen ist. Und auch die 20 Minuten nach Wiesbaden sind ja durchaus übersichtlich.

Natürlich fährt man nicht einfach so nach Mainz und nach Wiesbaden. Während ich immer mal wieder in Mainz bin, weil meine Mutter und mein Bruder dort leben, habe ich es dieses Mal tatsächlich das erste Mal auf die andere Seite des Rheins geschafft. Und ja, was soll ich sagen: Auch hier ist der selbstverständlich der Fußball schuld. Der 1.FC Nürnberg spielte am Freitagabend in Wiesbaden.

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Während ich also Donnerstag und Samstag bei meiner Mutter in Mainz war, gehörte der Freitag ganz der hessischen Landeshauptstadt. Am Bahnhof habe ich mich mit einem Kumpel getroffen und dann gab es erst einmal lecker Mittagessen. Danach in die Altstadt in eine Bar, wo noch weitere Leute, die aus Berlin zum Spiel angereist waren, zu uns stießen. Das Fußballspiel war dann das übliche Drama. Am Ende trennte man sich vom Aufsteiger SSV Wehen-Wiesbaden unentschieden, obwohl durchaus mehr drin gewesen wäre.

Doch so ein Fußballspiel hat der Feierei danach noch nie Abbruch getan und so ging es nach dem Spiel wieder in Richtung Innenstadt. Dort fanden wir einen netten Wirt, der unserer Gruppe von acht Leuten extra den Nebenraum seiner Kneipe öffnete. Wir dankten es ihm mit ordentlich Durst und einer lustigen Feier.

Da meine Mutter am Samstag erst noch einen Termin hatte, konnte ich mir Zeit lassen und bin ein wenig durch die Mainzer Innenstadt. Der Rosenmontag hat hier seine Schatten voraus geworfen und so geriet ich mitten in einen Straßenumzug. Also bin ich runter an den Rhein geflüchtet, denn Karneval, Fasching oder Fastnacht (wie immer man es nennen mag) ist so rein gar nicht mein Ding. Ich feiere sehr gerne – aber bitte nicht auf Kalender, nur weil alle es tun und schon gar nicht schrecklicher Musik.

Am Sonntag bin ich dann zuerst nach Stuttgart gefahren, wo ich die Freundin abgeholt habe, die ich am Montag besucht hatte. Von dort sind wir dann in die Nähe von Nürnberg gefahren, wo der Kumpel wohnt, der mich am Freitag in Wiesbaden vom Bahnhof abgeholt hat. Gemeinsam mit ein paar anderen Leuten haben wir dann die Nacht von Sonntag auf Montag zum Tage gemacht und beim SuperBowl mit gefiebert. Und wie so oft, wenn ich Sport gucke: Nein, meine 49ers haben nicht gewonnen.

Dafür habe ich dann am Montag auf der Rückfahrt nach Berlin auf der A9 kurz hinter Bayreuth endlich das Ende des Regenbogens gefunden.

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