AktuellAuf ReisenDeutschland

Das Märchenschloss Neuschwanstein

Nach den Tagen am Starnberger See lag die nächste Station nun am Bannwaldsee. Dabei muss ich zugeben, dass nicht der kleine, idyllische See mein vorrangiges Ziel war, sondern das Schloss, das nur wenige Kilometer entfernt auf einer Bergkuppe thront und gut sichtbar die Besucher anlockt. König Ludwig II. von Bayern ließ Neuschwanstein von 1869 an bauen. Es war der Anfang vom Ende des Königs, denn mit dem Bau des Schlosses überschuldete sich Ludwig und wurde schließlich als König abgesetzt. Die endgültige Fertigstellung seines Herzensprojektes erlebte er nicht mehr.

Heute gehört Neuschwanstein zu den meistbesuchten Touristen-Attraktionen in Deutschland. Knapp eineinhalb Millionen Meschen machen sich jedes Jahr auf den Weg, um sich das weltberühmte Schloss anzusehen. Dabei haben vor allem die Amerikaner dafür gesorgt, dass Neuschwanstein in aller Welt bekannt ist. Der US-Konzern Disney hat das Schloss sowohl in seinem Vergnügungspark in Kalifornien (USA) als auch in Paris nachgebaut. In Las Vegas eröffnete 1990 das Excalibur Hotel und Casino, dessen Bau Neuschwanstein stark nachempfunden ist.

Natürlich diente der Romantik-Bau auch vielen Filmen als Kulisse. Allen voran natürlich die Filme über das Leben von Ludwig II. von Helmut Käutner (1955) und Luchino Visconti (1973) mit Helmut Berger in der Hauptrolle. Aber auch in Hollywood-Produktionen wie The King’s Men: The Beginning (2021) oder der Star-Wars-Parodie Spaceballs (1987) von Mel Brooks ist das Schloss zu sehen.

Und in der Tat – das muss ich zugeben – ist es schon einzigartig, wie dieses Schloss den eigenen Blick in seinen Bann zieht, sobald man es dort auf der Kuppe am Berghang zu Gesicht bekommt. Schon von weitem kann man Neuschwanstein sehen – was den Vorteil hat, dass man sich auf dem Weg dorthin im Grunde gar nicht verfahren kann.

Ähnliche Artikel

Ein kleiner Tipp meinerseits, wenn Du Dir Neuschwanstein auch mal ansehen willst: Fahr nicht im Sommer nach Schwangau, sondern lass Dir bis in den Herbst Zeit. Denn während man in der Hauptferienzeit das Schloss vor lauter Menschen kaum sehen kann, hält sich der Andrang im Oktober noch fast in erträglichen Grenzen. Es ist dann sogar möglich, dass man in Schwangau noch einen Parkplatz bekommt und vielleicht sogar noch einen kurzfristigen Slot bei der Schlossbesichtigung. Bei der Besichtigung würde ich jedoch auch im Oktober dringend zur Vorabbuchung online unter www.hohenschwangau.de raten. Ich empfehle zudem, die Tickets ausschließlich über das offizielle Portal zu bestellen. Hier kostet die Führung mit allen Gebühren rund 20,- Euro. Bei anderen Anbietern ist man schnell auch mal 50,- Euro los.

Wer im Sommer nach Schwangau kommt, sollte bedenken, dass die Verkehrssituation rund um Neuschwanstein katastrophal ist. Es gibt zu wenige Parkplätze und der Stau der Anreisenden beginnt oft schon im fünf Kilometer entfernten Füssen. Wer seinen Wagen schon in Füssen abstellt und dann mit dem Bus zum Schloss fährt, steht zwar auch mit im Stau, erspart sich aber das Fluchen bei der Parkplatzsuche. Möglich ist übrigens auch, das Auto in der anderen Richtung in Buching oder Halblech abzustellen und dort den Bus zu nehmen (fährt alle 20-30 Minuten). Hier gibt es bei der Anfahrt nur selten Stau.

Wer Neuschwanstein besuchen möchte, sollte noch halbwegs gut zu Fuß sein, denn auch, wenn man das Glück hatte, einen Parkplatz zu finden, bleibt einem der Fußmarsch vom Dorf zum Schloss nicht erspart. Dieser Fußmarsch ist je nach Route zwischen eineinhalb und drei Kilometer lang und es ständig bergauf. Einzig gehbehinderte Menschen mit entsprechendem Ausweis dürfen bis fast ans Schloss ran mit dem Auto fahren. Für alle anderen heißt es: Laufen. Oder man nimmt eine der unzähligen Pferdekutschen, was aber erwartbar nicht ganz günstig ist. Und wer beim Wort Pferdekutschen nun sofort an Tierquälerei denkt: Ja, das war es über viele Jahre und Jahrzehnte mit Sicherheit. Seit einigen Jahren haben die Kutschen jedoch einen Elektromotor mit eingebaut, der den Pferden einen Großteil der Last auf dem Weg nach oben abnimmt und die Kutschen gleichzeitig auf dem Weg nach unten bremst.

Empfohlen sei noch der Weg an Neuschwanstein vorbei bis zur Marienbrücke. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf Schloss und Tal. Leider gilt auch hier: Im Sommer sieht man die Brücke vor Menschen kaum und wer auf die Brücke will, wird anstehen müssen. Im Herbst und Frühjahr ist das Ganze etwas entspannter.

Wer für seinen Trip zum Schloss Neuschwanstein ein paar Tage einplant, sollte sich auch Füssen unbedingt ansehen. Das kleine Städtchen bietet eine schöne Altstadt samt Kloster und Schloss. Auch Schwangau und der Forggensee bieten sich als Ausflugsziele an und wer von Schlössern gar nicht genug kriegt, sollte sich natürlich auch Schloss Hohenschwangau noch ansehen.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner