Zweitgrößte Stadt Frankens: Würzburg

Direkt am Main liegt Würzburg. Mit etwas mehr als 131.000 Einwohnern ist die Universitätsstadt die zweitgrößte Stadt Frankens – oder auch die sechstgrößte Stadt Bayern. Sie gilt als Herz der Weinregion Franken und im Stadtgebiet finden sich zahlreiche Weinstuben und Weinkeller.
Will man Würzburg mit dem Wohnmobil besuchen, bucht man sich am besten einen Platz auf dem Campingplatz »Kalte Quelle«. Dieser liegt etwas acht Kilometer südlich vom Zentrum der Stadt und bietet idyllische Stehplätze direkt am Main. Ein Steg bietet hier den direkten Einstieg ins Wasser für Stehpaddler und Ruderboote. Das Schwimmer wird im Main aufgrund der starken Strömung nicht empfohlen.
Vom Campingplatz gibt es einen Shuttlebus zur nächsten Bushaltestelle, die etwa eineinhalb Kilometer vom Platz entfernt ist. Die Busse fahren von dieser Haltestelle direkt in die Stadt. Es gibt jedoch auch einen Fahrradverleih und wer sein Fahrrad gleich mitbringt, hat keinerlei Probleme, den Weg in die Altstadt zu finden. Der Fahrradweg zur Stadtmitte ist gut ausgebaut und ausgeschildert mit einer Länge von etwas weniger als neun Kilometern problemlos zu schaffen. Der Weg ist flach und ohne Steigungen.
In der Altstadt Würzburgs prägen vor allem Kirchen aus verschiedenen Epochen das Bild. Zentraler Blickfang ist dabei die Marienkapelle direkt am Marktplatz. Trotz ihrer Größe ist das gotische Bauwerk kirchenrechtlich keine Kirche, sondern ein Kapelle. Auch die Festung Marienberg wurde bereits in der Gotik begonnen zu bauen, später dann in der Renaissance fertiggestellt. Die Anlage thront weit sichtbar über der Altstadt auf der anderen Mainseite.
Viele Jahrhunderte war die Alte Mainbrücke der einzige Übergang über den Fluss. Bereits 1476 wurde mit ihrem Bau begonnen. Immer wieder wurde sie neu gebaut oder erweitert. Erst 1886 erhielt Würzburg einen zweiten Flussübergang. Heute ist die Alte Mainbrücke ein Touristenmagnet und erinnert an die Karlsbrücke in Prag. Nicht nur von der Bauweise, sondern auch, was die Menschenmassen auf ihr angeht.
Im Gesamtbild leidet die Altstadt Würzburgs vor allem durch die Höhe der Zerstörung im zweiten Weltkrieg. Durch einen Luftangriff am 16. März 1945 wurden fast 80 Prozent der Kernstadt zerstört. Über 4.000 Menschen verloren durch den nur knapp 30-minütigen Angriff ihr Leben. Beim Wiederaufbau wurde vor allem zeitgemäße Bauart gesetzt und wenig auf Wiederaufbau. So sind die Gassen der inneren Altstadt zwar auch heute noch eng und verwinkelt. Geprägt werden sie jedoch von einheitlicher 1950er-Jahre Bauweise.
Möchte man daraus das Positive ziehen, erlangen die historischen Gebäude, die ohne Ausnahme fein rausgeputzt sind, zwischen all den moderneren Häusern jedoch ein besondere Geltung. Schade nur, dass dies an vielen Stellen nicht so recht zusammenpassen will.





















