Wunderbares Wien

Über die österreichische Hauptstadt Wien ist wohl so ziemlich alles gesagt und geschrieben worden. Und deshalb will ich dem auch gar nicht so viel hinzufügen. Mit etwas über zwei Millionen Einwohnern ist Wien die zehngrößte Stadt Europas – knapp hinter Paris. Im deutschsprachigen Raum ist die Stadt an der Donau nach Berlin und vor Hamburg die Nummer zwei. Der Ballungsraum rund um die Hauptstadt ist für etwas mehr als drei Millionen Menschen Heimat – und damit für jeden dritten Einwohner Österreichs. Würde ein Drittel aller Deutschen in und Berlin herum wohnen, hätten wir an Spree und Havel eine Metropole mit rund 27 Millionen Menschen.


Kein Wunder also, dass Wien für mich so ziemlich die einzige Stadt auf der Welt ist, in der ich mir – abseits von Berlin – ein Leben vorstellen könnte. Natürlich hilft da schon mal die Sprache, doch die Mentalität der Wiener hat es mir seit jeher auch angetan und schaut man in den weltweiten Index für die Städte mit der höchsten Lebensqualität, dann landet Wien regelmäßig auf den vordersten Plätzen.
Von Linz ist es ja nur ein nicht mal 200 Kilometer langer Katzensprung quasi an der Donau entlang. Für mich war es dennoch eine kleine Premiere, denn das erste Mal bin ich mit dem Auto nach Wien gefahren. Bisher erfolgte die Anreise immer direkt von Berlin und dann mit dem Flugzeug. Ich kannte ihn also bisher nicht, diesen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt, wenn man Wien über die Süd-Autobahn anfährt. Man biegt um eine Kurve und plötzlich liegt die gesamte Stadt vor einem in einem Tal. Ein echtes Erlebnis.


Am Sonntag ging es dann zuerst zu Rapid. Zwischen den Fans des österreichischen Rekordmeisters und meinem Glubb aus Nürnberg gibt es eine innige Fanfreundschaft und so lasse ich mich natürlich nicht lumpen und unterstütze die Grün-Weißen, wann immer es passt. Im Gegensatz zu meinem FCN waren die Hütteldorfer mit zwei Siegen in die Saison gestartet und hatten am späten Nachmittag gegen den SCR Altach die Möglichkeit, die Tabellenführung zu übernehmen. Dazu hätte es jedoch einen Sieg gebraucht und dieser lag auch durchaus im Bereich des Möglichen. Zwei Abseitstore hat Rapid erzielt und bekommt dann in der 90. Minute auch noch einen Elfmeter zugesprochen. Doch vielleicht ist genau dies der Grund, warum sich die beiden Fanlager so mögen: Man muss definitiv leidensfähig sein. Denn natürlich hat Rapid den Elfmeter verschossen. Es blieb beim 0:0 und statt den Wiener grüßt nun Altach von der Tabellenspitze.
Nachdem der Fußball dann abgehakt war, ging es am gestrigen Montag mit den Stadtspaziergängen los. Und das ist in Wien gar nicht so einfach. Wo fange ich an? Was will ich sehen? Was kenne ich und will ich unbedingt wieder sehen? Was kenne ich vielleicht noch nicht und muss es dieses Mal endlich sehen?
Nun, wenn man sich nicht entscheiden kann, fängt man halt erst einmal mit dem touristischen Teil an – sozusagen, um wieder reinzukommen. Also am Schwedenplatz aus der U-Bahn gestiegen, beim Figlmüller durch die Gasse zum Stephansdom. Da steht dann man dann erst einmal mitten drin im Gewusel. Weiter ging es in Richtung Hofburg, dann rechts zum Rathaus und weiter bis zur Votivkirche. Von dort dann noch einmal quer durch die Stadt bis zum Karlsplatz und zur Karlskirche. Dann zurück in Richtung Innenstadt, an der Staatsoper vorbei. An einem Würstelstand noch eine Käsekrainer geholt und als Nachttisch ein leckeres Eis geschleckt. Fertig war der erste Tag.


Heute ging es dann zum Naschmarkt. Einmal hin, einmal zurück, alles gesehen. Schade, dass ich zwei bis drei Wochen zu früh war. Denn ab Anfang September kann man das Glück haben, dass es auf dem Naschmarkt bereits Sturm (in Deutschland besser bekannt als Federweißer) gibt. Und Leute – aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Sturm und Naschmarkt – das ist definitiv eine Erfahrung für sich.
So aber konnte ich den Naschmarkt problemlos nüchtern verlassen und bin über die Schleifmühlgasse in Richtung Taubstummengasse. Von dort ging es mit der U-Bahn und dem Tram dann in Richtung Hundertwasserhaus. Von dort bin ich dann in Richtung Süden und noch ein wenig die Landstraßer Hauptstraße hoch und runter. Erstaunlich, wie schnell so ein Tag vergeht.
Morgen steht der Prater auf dem Programm und nachdem es die letzten Tage in Wien sehr angenehm mit Sonne und etwas über 25° C war, ist für Donnerstag das erste Mal auf meiner Tour ein Regentag angekündigt. Wir werden also sehen, was dann am letzten Tag in Wien noch möglich sein wird, ehe es am Freitag dann weiter nach Budapest geht.





































