Der Freitag bei Rock im Park

Zu einem guten Festival gehört es, dass es wenig Anlaufzeit braucht. Und so knallte Rock im Park dann gleich am Freitag schon mal ordentlich los. Bereits am frühen Nachmittag standen Imminence aus Schweden auf der Bühne. Metalcore mit Geige war angesagt und ging gleich ordentlich tief. Eine schwarze Aura begleitete die Band um Frontmann Eddie Berg.
Eine halbe Stunde später kamen dann Spiritbox, auf die ich mich eigentlich gefreut hatte. »Holy Roller« ist der absolute Oberhammer von einem Song und läuft noch heute in High Rotation meiner Playlists.
Doch, was kam dann? Die Kanadier entpuppten sich als schlechte Kopie von Evanescence – und ich kann die Finnen schon nicht ab. Unausgegoren und oberflächlich klang das bei Spiritbox. Sehr schade.
Sehr viel besser machten es danach Bullet For My Valentine. Schnörkelloser Metal, der ohne jeden Pathos auskommt und gerade deshalb so schön geradeaus daherkommt. Längst zu internationalem Ruhm sind Heaven Shall Burn gekommen, die sich dann auch gleich mehrfach während ihres Auftritts darüber beschwerten, dass ihnen die Bühne zu klein sei. Seltsam bleibt bei den Männern aus Saalfeld/Saale sowieso, dass die Musik derart international rüberkommt und die Ansagen von Sänger Markus Bischoff dann in tiefstem thüringschen Dialekt an die Leute gebracht werden. Musikalisch ist das Quintett über jeden Zweifel erhaben und gehört längst zur ersten Liga in Sachen Metalcore und Melodic Death-Metal.
Keinerlei Zweifel gab es auch daran, dass InFlames wieder gewohnt gut abliefern würden. Außerdem gleicht sich das Aussehen von Sänger Anders Fridén immer mehr meinem eigenen Aussehen an – das allein gibt ja schon Pluspunkte. Aber auch hier kann man musikalisch nicht meckern und konnte gut abfeiern.
Vermeintlicher Topact des Abend waren dann Slipknot. Die Maskenmänner aus Iowa lieferten ebenfalls gewohnt gut ab, verfielen jedoch ab und an in gewisse Routinen, die dem Ganzen da auf der Bühne etwas das Leben und den Herzschlag nahm. Zu viel Routine ist halt auch nicht immer gut.
Umso mehr konnten dann Rise Against überzeugen und die Frage an die Veranstalter sei erlaubt: Warum in aller Welt legt man zwei derart großartige Bands auf fast parallele Timeslots? Was in aller Welt haben Rise Against auf der kleinen Bühne verloren? An diesem Freitag jedenfalls spielten Punkrocker aus Chicago alle anderen in Grund und Boden. Echtes Highlight des Tages!
Zum Abschluss ging es dann noch zu Millencolin. Auch die schwedischen Punkrocker lieferten und ließen die Halle rund um die Orbit Stage kochen. Ein schöner Abschluss des ersten Abends.


















