Voller Tatendrang alles abgesagt
Diese Seite ist ja durchaus auch so ein wenig gedacht, wie der Blick in mein Inneres. Zumindest in die Sachen und Dinge, die mich bewegen und vorantreiben. Wenn man so will: ein Blick ins Innere meiner Gedankenwelten.
Heute mache ich dem Ganzen dann mal alle Ehre, was das körperliche Innere angeht. Denn das, was du dort auf dem schwarz-weiß Bild so siehst, ist tatsächlich mein ureigen Inneres. Aufgenommen am Freitag im MRT. Und wenn du ein wenig vom Fach bist, hättest du wahrscheinlich auch den roten Kreis gar nicht gebraucht, um zu erkennen, warum seit Montag alle Termine abgesagt habe.
Los ging es am Sonntagnachmittag – ohne erkennbare Ursache. Wie ich das zumindest sonntags gerne mal tue, habe ich mir eine Auszeit auf der Couch gegönnt. Der Fernseher war an, ich hatte mir eine Kleinigkeit zu essen gemacht und auf einmal krochen nach und nach die Schmerzen in mir hoch. Und wenn ich hier von Schmerzen schreibe, dann meine ich Schmerzen. Solche nämlich, wie ich sie bisher in meinem Leben noch nicht kannte – und worüber ich mich mehr als glücklich schätze. An diesem frühen Sonntagabend jedoch hätte ich die Wände hoch gehen können.
Ich habe darauf verzichtet und bin stattdessen ins Krankenhaus. Da es eben so gar keinen Ansatz gab, waren auch die Ärzte zunächst etwas ratlos. EKG und Blutwerte zeigten keinerlei Besonderheiten. Die Schultern waren verspannt, der rechte Arm tat weh als sei er blutleer. Doch wirklich was machen konnte die Ärzte jetzt erst einmal auch nichts. Also bekam ich ein Schmerztabletten in die Hand gedrückt und damit bin ich wieder nach Hause.
Hier ging es dann wieder die Wände hoch, denn die Hoffnungsträger in Pillenform wirkten mal gerade einfach gar nicht. Nur zu gerne wäre ich einfach ins Bett gegangen und hätte den Schmerz weggeschlafen. War aber nicht, weil ich nicht liegen konnte. Sobald ich mich hingelegt hatte, tat nicht nur wahlweise die linke oder die rechte Schulter weh, sondern ich bekam noch dazu Atemnot und Beklemmungen im Brustbereich.
Also ging es zurück ins Krankenhaus, wo der Arzt mich schon wie einen alten Bekannten empfing. Dieses Mal konnte er sich durchringen, mir die ganze Dosis Schmerzmittel in die Venen zu hauen und mich über Nacht dort zu behalten.
Am Montag war dann erst einmal »Absagen aller Termine« angesagt. Danach zum Orthopäden, der mir mit mehreren Spritzen die Krämpfe in den Schultern zumindest etwas lockern konnte. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich dann das erste Mal wieder etwas mehr als zwei Stunden am Stück schlafen können. Freitag dann das MRT und heute hat mir der Orthopäde dann erzählt, was man auf den schwarz-weiß Bildern so sieht. Die rot eingekreiste Bandscheibe hat sich in der Halswirbelsäule mal gedacht, sie können ja mal einen Ausflug nach draußen machen. Ein echter Vorfall also. Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Wo gibt es denn sowas?
Mir im Grunde auch egal. Was die Schmerzen angeht, wünsche ich den Scheiß meinem gröbsten Feind nicht. Man ist wirklich erst einmal ordentlich ausgeknockt. Und bis alles wieder völlig in Ordnung ist, wird es auch noch ein wenig dauern. Spucke und Geduld ist angesagt. Denn zum Glück ist so ein Bandscheibenvorfall trotz aller Schmerzen nicht tödlich.
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