Die Drei-Flüsse-Stadt: Passau

Vier Wochen wurde nun rangeknüppelt, was die Aufnahmen von Rabatze angeht. Auch in Sachen Kampf mit dem Lektor und aus den Tiefen meiner Foto-Archive Fotos gibt es Fortschritte zu verzeichnen. Vieles steht kurz vor dem Abschluss und so ist es umso wichtiger, den Kopf noch einmal frei zu kriegen, ehe es in vielerlei Hinsicht auf die Zielgrade geht.
Also habe ich mir mal wieder mein Wohnmobil geschnappt und bin gen Süden gefahren. Das erste Ziel liegt ganz im Südosten der Republik. Dort wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen und Deutschland, Tschechien und Österreich ein Drei-Länder-Eck bilden, liegt Passau. Zugegeben: Tschechien ist ein kleines Stück weg im Norden, dafür beginnt Österreich direkt hinter der südlichen Passauer Stadtgrenze. Einmal über den Inn und schon ist man in der Alpenrepublik. Wichtiger ist den Passauern aber sowieso das Drei-Flüsse-Eck. Erst fließt die Ilz in die Donau und keine hundert Meter später kreuzen sich Donau und Inn.


Auf einer langgestreckten Halbinsel zwischen den beiden Flüssen liegt die Passauer Altstadt – und die lädt mal so richtig zu einem ordentlichen Bummel ein. Die engen Gassen, die schiefen Häuser erinnern an so manches mediterrane Städtchen. Dazu kommt, dass es direkt nach der Uferpromenade der Donau steil bergauf geht, sodass die ein oder andere Treppe erklommen werden muss, will man zum Dom. Und zum Dom muss man! Er thront hier über allem und ist in seinem unschuldigen Weiß ein wahrer Blickfang.
Allein die Lage der Altstadt sorgt leider auch dafür, dass Passau immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen hat. Es ist noch gar nicht so lange her, da stand die Halbinsel zwischen Donau und Inn meterhoch unter Wasser. 2013 gab es das zweithöchste Hochwasser in der Geschichte der Stadt, die immerhin bis in erste nachchristliche Jahrhundert zurück reicht. Der Pegel stieg auf Donauseite aus beachtliche 12,89 Meter und damit auf die höchste Marke seit über 500 Jahren. Normalerweise liegt der Pegel der Donau um die vier Meter.
Schlendert man heute durch die engen Gassen, merkt man hiervon nichts mehr. Allein dunkle Schatten auf den Häuserwänden lassen erahnen, wie hoch das Wasser gestanden hat.


Neben dem Dom gibt es in Passau zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen: Da ist die Veste Oberhaus. Die ehemalige Bastille Bayerns thront auf der Nordseite der Donau hoch oben auf dem Berg. Der Blick über die Stadt von dort oben muss also gar nicht erst erwähnt werden. Auch das Dreiflüsseeck sollte man natürlich gesehen haben, zumal der Weg dorthin am Wasser entlang durch einen kleinen Park mit Spielplatz für die Kleinen führt. Auf der Südseite des Inn geht es wieder den Berg hoch. Doch thront die Wallfahrtskirche Mariahilf, die über eine überdachte Treppe mit 321 Stufen erreichbar ist. Muss ich erwähnen, dass es auch dort oben einen tollen Blick über die Stadt gibt?
Ansonsten sollte man in der Altstadt einfach die Augen aufhalten. Zahlreiche kleine Geschäfte bieten von unzähligen Kleinigkeiten bis hin zu echtem Kunsthandwerk so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Positiv auffällig: Obwohl Passau natürlich eine Touristenstadt ist, sucht man die typischen Souvenirläden mit bedruckten Schnapsgläsern und I-Love-Passau-T-Shirts vergeblich im Stadtbild. Oder sie sind so gut versteckt, dass sie mir nicht weiter aufgefallen sind.


Wer am Abend von seinem Rundgang nicht zu müde ist, sollte dann unbedingt mal im Scharfrichter-Haus vorbeischauen. Hier gibt es scharfzüngiges Kabarett, aber auch Musik, Kino und Kneipe.
Wohnen kann man in Passau selbstverständlich in einem der vielen Hotels. Unzählige Gasthäuser sorgen mit deftig-bayrischem Essen für das leibliche Wohl. Wer mit Wohnwagen, Camper oder Zelt anreist, muss etwas außerhalb sein Quartier aufschlagen. In Irring gibt es das Dreiflüsse-Camping. Von hier kann man mit dem Bus (fährt tagsüber alle halbe Stunde) nach Passau reinfahren oder aber mit dem Fahrrad. Einzig die Steigung im Dorf zum Campingplatz ist etwas steil. Ansonsten führt der Donauradweg ohne großes Auf und Ab direkt in die Innenstadt. Die Fahrzeit beträgt etwa 45 Minuten.
Kleiner Tipp meinerseits noch: Wer mit dem Fahrrad an der Donau entlangfährt, sollte vorher unbedingt üben, mit geschlossenem Mund zu fahren. In den Flussauen gibt es unzählige Fliegen und Mücken, die wenig darauf achten, ob da nun ein Mensch mit offenem Mund vorbeikommt.











































